FOPI.flash Juni

In dieser Ausgabe

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Editorial

Datenschutz kann falsch und richtig verstanden werden

Gesundheitsbezogene Daten verstärkt zu nützen und diese zu verknüpfen, ist ein lang gehegter Wunsch der Wissenschaft. Das Ansinnen lässt aber fast reflexartig die Alarmglocken der Datenschützer schrillen. So auch geschehen im Zuge der Diskussion über die Datenplattform COVID-19 und eine damit verbundene Änderung im Epidemiegesetz. Da wurde der „Schutz personenbezogener Daten“ eingefordert und vor dem „Absaugen von Daten“ gewarnt – ungeachtet dessen, dass dies niemand vorhatte.

Worum es vielmehr ging und geht, ist den Datenschatz, welcher in vielen verschiedenen Registern bei vielen verschiedenen Institutionen schlummert, für wissenschaftliche Arbeit zu nutzen. Streng reglementiert, bestens kontrolliert. Denn ohne Daten wird evidenzbasiertes Entscheiden und Handeln ad absurdum geführt.

Die Diskussion darüber scheint aber interessengeleitet und oft auch irrational. Erinnern wir uns doch an den Beginn der Pandemie, als zahlreiche ExpertInnen und JournalistInnen kritisiert hatten, Österreich wäre in der Krise im Blindflug unterwegs. Da wurden Zahlen und Fakten verlangt. Inzwischen ist all das scheinbar vergessen, denn einem Fortschritt auf dem Gebiet wurde mit der Novelle des Epidemiegesetzes ein Riegel vorgeschoben.

Die Verlierer dieser Diskussion sind die Wissenschaft und mit ihr unsere Gesellschaft. Niemand hat nämlich eine Idee, wie datenbasierte Forschung in Österreich an den internationalen Standard anschließen soll. Anderswo ist die Nutzung dieses Datenschatzes nämlich durchaus üblich. In zahlreichen anderen EU-Staaten, die denselben datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen unterliegen, hat die Wissenschaft seit vielen Jahren Zugang zu genau solchen Daten.

Um nicht missverstanden zu werden: Datenschutz ist unerlässlich, keine Frage. Individuen und ihre personenbezogenen Daten müssen gehütet werden. Doch die Datenschutzgrundverordnung hat nicht zum Ziel, die Datenverarbeitung zu unterbinden, sondern soll sie – ganz im Gegenteil – für wissenschaftliche Zwecke fördern, indem sie deren Rahmen festlegt. Genau dafür treten wir ein.

Bernhard Ecker, Tuba Albayrak & Wolfgang Kaps
Präsidium des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI)

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Bild © freepik

Meinungspanorama zu wissenschaftlicher Datenverknüpfung

Ohne Daten keine evidenzbasierte Forschung

Eine evidenzbasierte Forschung braucht Daten. Doch in Österreich sind dem Zugang zu gesundheitsbezogenen Daten viele Schranken auferlegt. Zu viele wie manche meinen. Ein Rundruf des FOPI.flash unter ExpertInnen.

Prinzipiell ließen sich anhand eines wissenschaftlichen Datenzugangs Krankheitsursachen, Therapien, aber auch Probleme des Gesundheitswesens viel besser analysieren als derzeit. Freilich geht es dabei nicht um personenbezogene Erkenntnisse, sondern um generelle Entwicklungen, die anhand von anonymisierten Werten aufgezeigt werden könnten. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde etwa gefordert, Daten des Epidemiologischen Meldesystems und des elektronischen Impfpasses mit sozioökonomischen Daten des Dachverbands der Sozialversicherungsträger und der Statistik Austria zu verknüpfen. Unter voller Wahrung des Datenschutzes hätte damit beispielsweise die Effektivität des Impfschutzes untersucht werden können. Hätte, wohlgemerkt. Denn mit der Novelle des Epidemiegesetzes wurde das verunmöglicht.

Grund genug, unterschiedliche ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen des Gesundheitssystems um Ihre Meinung zu fragen:

„Die Verknüpfung von Daten würde nach Meinung vieler wissenschaftlicher ExpertInnen die Forschung beflügeln. In Österreich ist dies bis dato nicht möglich. Wie stehen Sie dazu? Welche Chancen aber auch Risiken sehen Sie?“

© Martin Croce

„Wir brauchen jetzt rasche und mutige Schritte, vorhandene Datenbestände im medizinischen Bereich (und darüber hinaus) zusammenzuführen. Einzelne Datensätze sagen wenig über ein Gesamtsystem. Wenn wir gegenwärtige und künftige Herausforderungen auf der Basis von Evidenz (und nicht gut gemeinten Vermutungen) bewältigen wollen, müssen Politik, Verwaltung und Wissenschaft in dieser Sache zusammenarbeiten. Verknüpfte Daten sind sowohl für den Wissenschafts- als auch den Gesundheitsstandort Österreich unerlässlich. Braucht es dafür Spielregeln für den Datenschutz: jedenfalls! Sollen wir aus Sorge um mögliche Nachteile darauf verzichten? Nein, das wäre ein großer Fehler zum Nachteil aller.“ (den ausführlichen Kommentar von Michael Stampfer lesen Sie auf der FOPI-Website unter Gastbeiträge)

Michael Stampfer, Geschäftsführer des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF)

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© MedUni Wien/Matern

„Wir müssen unsere Hausaufgaben für eine Infektionswelle im Herbst 2021 (vielleicht auch schon früher) erledigen. Um diese Welle mit evidenzbasierten Maßnahmen zu bekämpfen, müssen wir diese Evidenz in der Forschung auch generieren können – und das benötigt die Vernetzung von Daten wie dem epidemiologischen Meldesystem mit Impfregistern und Informationen zu sozioökonomischen und medizinischen Risikofaktoren; also wer steckt sich wo an und benötigt danach eine intensivmedizinische Betreuung. Die Lehre aus dem absoluten Kontrollverlust im Pandemiemanagement im letzten Herbst ist, dass wir die Balance zwischen Datenschutz und sinnvoller Datennutzung zum Gemeinwohl neu evaluieren müssen.“

Peter Klimek, Ao. Univ.-Prof. an der MedUni Wien und Fakultätsmitglied des Complexity Science Hub Vienna

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© MedUni Graz

„Die Digitalisierung geht wie in vielen anderen Lebensbereichen auch in der Medizin mit zum Teil revolutionären Veränderungen einher. Dabei soll die Digitalisierung natürlich kein Selbstzweck sein, sondern als mächtiges Instrument sinnvoll eingesetzt werden. Genaugenommen ist es eigentlich unethisch, die bereits vorhandenen Daten nicht besser zu nutzen, sei es für die Diagnose, sei es für die Therapie bei einzelnen PatientInnen oder für die vielen unterschiedlichen Forschungsfragen, die wir noch nicht beantwortet haben. Gerade auch die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie fragmentiert die Daten in unserem Gesundheitssystem sind. Vielleicht schaffen wir es in Österreich, eine digitale Modellregion zu schaffen, um den Nutzen einer abgestimmten Digitalisierungsstrategie für alle sichtbar zu machen.“

Thomas Pieber, Univ.-Prof. an der MedUni Graz, Universitätsklinik für Innere Medizin

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© MedUni Wien/Matern

„Wie hat sich mein Wohlbefinden in den vergangenen Wochen verändert? Wie gut bin ich im Alltag trotz meiner Krankheit zurechtgekommen? Wann habe ich Nebenwirkungen von Medikamenten bemerkt? Und wie haben sich bestimmte Symptome, wie z.B. Schmerz oder Müdigkeit in letzter Zeit entwickelt? Solche Fragen stellen sich viele PatientInnen mit chronischen Erkrankungen. Diese Fragen zu beantworten steht im Zentrum des Innovative Medicines Initiative Projekts Health Outcomes Observatory (H2O) (https://catalyst.nejm.org/doi/full/10.1056/CAT.21.0146) – mit Österreich in führender Rolle. Outcome-Daten werden im H2O Projekt in elektronischen Krankenakten dokumentiert und durch PatientInnen-berichtete Fragebögen vervollständigt. Diese werden auch digital mittels Apps erhoben. Auf Basis dieser Daten können die PatientInnen selbst beurteilen, welche Maßnahmen ihnen helfen, im Alltag besser mit bestimmten Symptomen zurecht zu kommen. Das Behandlungsteam kann außerdem zielgerichtete Behandlungsempfehlungen für die/den einzelne/n Patientin/en geben.“

Tanja Stamm, Univ.-Prof. an der MedUni Wien, Head of Section for Outcomes Research

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© ÖÄK/Bernhard Noll

„Datenverknüpfungen wären in einer Pandemie ein wichtiges Werkzeug. Das Gute ist, dass wir die Daten schon haben – es fehlt nur die Verknüpfung. Wenn etwa die Daten der Gesundheitsbehörden mit den Medikationsdaten abgeglichen werden können, selbstverständlich anonymisiert oder pseudonymisiert, können Zusammenhänge zwischen verabreichten Medikamenten und Krankheitsverläufen hergestellt werden. Im Idealfall finden wir Medikamente, die vor schweren Verläufen schützen. Hilfreich wäre auch die Verknüpfung der Impfdatenbank mit der Infektionsdatenbank. Sollten die Infektionszahlen unter den geimpften Menschen steigen, könnte das auf Mutationen hinweisen, die Impfdurchbrüche verursachen.“

Thomas Szekeres, Univ.-Prof. und Präsident der Österreichischen Ärztekammer

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© Klaus Ranger

Über die Bedeutung der Wissenschaft in Entscheidungsprozessen

ExpertInnen und PolitikerInnen haben unterschiedliche Rollen

Herwig Ostermann ist einer jener ExpertInnen, die in der COVID-19-Pandemie auch in der breiten Öffentlichkeit Bekanntheit erlangt haben und zur Erklärung von Fakten herangezogen wurden. Über diese Entwicklung und über die Rolle von ExpertInnen in Entscheidungsprozessen spricht der Gesundheit Österreich-Geschäftsführer im Interview mit FOPI.flash.

Die COVID-19-Pandemie hat ExpertInnen eine neue Rolle verschafft. Quasi über Nacht wurden sie in politische Entscheidungen eingebunden und als KommunikatorInnen beigezogen. Ist das eine Krisenerscheinung oder wird uns das in Zukunft erhalten bleiben?

Nun, um das Bild zurechtzurücken, muss man festhalten, dass ExpertInnen auch vor der Pandemie schon an Entscheidungen mitgewirkt haben. Mit Studien und Analysen tragen wir WissenschaftlerInnen schon lange dazu bei, dass ein informierter Entscheidungsprozess passieren kann. Wir bringen uns in den Diskurs ein und prägen die Faktenlage mit. Das konnte man etwa an der Diskussion über die Stärkung der Primärversorgung schön beobachten. Was aber tatsächlich die Pandemie mit sich gebracht hat, ist eine neue Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit. ExpertInnen wurden sichtbarer und ihre Bedeutung wurde offensiver transportiert.

Wie stehen Sie zu dieser Entwicklung?

Ich bin der Überzeugung, dass es eine der Aufgaben der Wissenschaft ist, die Grundlagen für einen informierten Entscheidungsprozess zu liefern. Aber es ist wichtig, die Rollen klar auseinanderzuhalten: ExpertInnen können aus meiner Sicht Entscheidungen vorbereiten, Grundlagen erarbeiten und künftige Entwicklungen vorzeichnen. Sie sind aber nicht legitimiert Entscheidungen zu treffen – das ist die Aufgabe der Politik. Denn PolitikerInnen müssen eine Vielzahl an Einflussfaktoren und Aspekten gegeneinander abwägen: Am Beispiel der Pandemie erläutert, können Public Health Fachleute etwa die gesundheitswissenschaftlichen Fakten einbringen. Die politische Entscheidung muss aber auch gesellschaftliche, soziale, wirtschaftliche, bildungspolitische Dimension und viele anderen Fragen berücksichtigen. Es gibt also für jeden Experten und jede Expertin eine rote Linie, die im Sinne der Glaubwürdigkeit und wissenschaftlichen Unabhängigkeit nicht überschritten werden sollte.

Wie gut ist diese Rollenteilung zuletzt gelungen?

Wir haben in der Pandemiebekämpfung gelernt, in enger Abstimmung aufeinander zu hören, und wir haben begriffen, dass die Gesetzmäßigkeiten der Politik andere als in der Wissenschaft sind, und dementsprechend unser Selbstbild als WissenschaftlerInnen reflektiert. Wo wir aber unbedingt noch genauer hinschauen müssen, ist die Differenzierung zwischen einer evidenzbasierten Expertenaussage und einer Expertenmeinung. Das eine fußt auf fundierten Fakten, die geprüft und hinterfragt wurden. Das andere ist eine Meinungsäußerung, die natürlich auch einer Wissenschaftlerin oder einem Wissenschaftler zusteht. Maßgeblich ist nur, dass dies auch klar als Meinung deklariert wird. Diese Unterscheidung ist nicht immer gut gelungen.

Viel diskutiert und manchmal auch kritisiert wurde, wenn sich Wissenschaftler widersprochen oder ihre Haltung geändert haben. Wie beurteilen Sie das?

Das ist ein bisschen ein wunder Punkt. Wir müssen zweifelsohne lernen, wie wir mit Dissens umgehen. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich nicht alle ExpertInnen immer einig sind. Man kann zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, es können aus anderen Gründen Konfliktlinien aufbrechen und es können sich Einschätzungen ändern. Doch es ist nicht förderlich, diese Differenzen in der Öffentlichkeit zu einem Streit hoch zu stilisieren. Sinnvoller wäre es, die Haltungen im Dialog zu erörtern und mit einem gewissen Pragmatismus Lösungen zu erarbeiten.

Sie gehen mit den ExpertInnen hart ins Gericht …

Das mag jetzt vielleicht so klingen. Ich bin von der Kompetenz unserer Fachleute überzeugt. Wir haben außerordentlich begabte und kompetente WissenschaftlerInnen und sie sind unverzichtbar für langfristig tragfähige Lösungen. Woran wir mitunter noch arbeiten können, sind die Methoden der Wissenschaftskommunikation: Denn manchmal ist ein zwanzigseitiges Paper aus einem Fachjournal angebracht, manchmal aber auch eine kurze Erklärung, die nicht länger als zwei Minuten dauert und die Dinge – trotz aller Unsicherheit – angemessen auf den Punkt bringt. Das will trainiert werden.

Abschließend: Treten Sie dafür ein, dass wissenschaftliche Grundlagen verstärkt in Entscheidungsprozessen verankert werden?

Natürlich bin ich ein Anhänger, in vielen Fällen evidenzbasierte Fakten als Entscheidungsgrundlagen heranzuziehen. Aber letztlich müssen alle diese Fragen demokratiepolitisch verhandelt werden. Nur so kann es gelingen, die Bevölkerung einzubinden und auch das Vertrauen in die politischen Prozesse wieder zu stärken.

Ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann ist seit 2016 Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Zuvor leitete er die Abteilung für Gesundheitsökonomie an der Gesundheit Österreich GmbH / Geschäftsbereich ÖBIG. Er hält eine Teilzeitprofessur für Health Policy and Administration am Department für Public Health und Health Technology Assessment an der UMIT.

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Podcast

Am Mikro|skop

Wie funktioniert Arzneimittelproduktion? Wie und wo wird geforscht? Welche Position nimmt Österreich im internationalen Zusammenspiel der Pharmabranche ein? Der neue Podcast Am Mikro|skop widmet sich dem Themenkreis pharmazeutische Forschung und Produktion im Licht aktueller nationaler, europäischer und internationaler Entwicklungen. Corinna Milborn bittet dazu unterschiedliche ExpertInnen vors Mikrofon.  Am Mikro|skop ist eine Initiative des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) und des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI). Als Medienpartner fungiert Chemiereport/Austrian Life Sciences, Österreichs führendes Magazin für die Chemie-, Pharma- und Life-Sciences-Branche. Die erste Folge mit dem Ökonomen Gottfried Haber und Michael Kocher, Country President bei Novartis Austria, hören Sie hier fopi.at/podcast.

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Zahl des Monats

+ 370 %

Pharmazeutische F&E ist seit Jahren im Steigen. Wie stark zeigt aber eine Analyse der EFPIA. Seit den 90er Jahren haben sich die Ausgaben allein in Europa um sagenhafte 370 % erhöht.

Quelle: Quelle: EFPIA Key Data, 2020 | Europa: Mio. €, USA: Mio. $, Japan: Mio. ¥ x 100

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Bild © Gilead

FOPI Führungspersönlichkeiten im Gespräch

Amaya Echevarría: We need to establish strong networks

The funding of innovative therapies is certainly a challenge for all health systems worldwide.The COVID crisis has reinforced the importance of a well‐functioning health system and of innovation. Innovation starts with the scientific community and requires an adequate research and development infrastructure, says Amaya Echevarría, General Manager of Gilead Sciences, in an interview with FOPI.flash. Therefore, we need to establish strong networks to position Austria also in international competition.

You have been able to gather international experience and undoubtedly have a differentiated view of the Austrian health sector. What trends do you perceive? How is the value of pharmaceutical innovations seen?

Over the past months, the Austrian health care providers were able to deal well with several challenges in the management and care of patients. The importance of research and production capabilities on a global and local scale has been demonstrated. The broad public now strongly benefits from the value of pharmaceutical innovation.

From a trend perspective, we see the benefit of aggregating data and develop digital solutions who help to quickly understand disease dynamics, identify promising upcoming drugs as well as support patients in their daily lives.

Also, we see a trend towards specialized treatment options with targeted therapies. These treatments require expertise from manufacturing perspective, as well as from hospitals providing them to patients. We need to ensure a supply & funding system that is efficient across Austria, allowing all potential patients to benefit from such innovations.

What do you appreciate about the Austrian system?

Certainly, one of the great advantages of the Austrian health system is the rapid access to market of innovations, especially in the hospital sector. Austria is usually among the first countries in Europe to commercialize new drugs. This allows patients to benefit from innovations very quickly, which can be crucial in the case of severe diseases.  It seems however that the time from market approval to the provision of the drug has increased in recent years.

It makes a huge difference for patients and families, especially in live threatening diseases, how long it takes to receive a much needed medicine. It would be desirable that all stakeholders and regions get alignment to ensure patients across Austria equal and early access to promising treatments.

Can you report on an example from your immediate area that can be emblematic of your assessment?

We are very proud to have been able to transform the challenges related to the COVID pandemic into opportunities by focusing on the needs of doctors, patients and other stakeholders. In that sense our key achievements have been:

  • Adapting our narrative to current needs in the context of COVID
  • Strong increase of digital initiatives
  • Sustained and balanced approach to HCPs during lockdowns
  • Increasing support to patients in COVID times
  • Internal communication reinforced and acknowledged

Especially I want to highlight the strong professional working collaboration with the MoH, AGES and hospital pharmacies, where all of us were highly committed to bring COVID treatments to patients in need.

What would have to be done to ensure the supply of domestic patients with innovative medicinal products in the future?

The funding of innovative therapies is certainly a challenge for all health systems worldwide. The COVID crisis has reinforced the importance of a well‐functioning health system and of innovation. Innovation starts with the scientific community and requires an adequate research and development infrastructure. We need to establish strong networks to position Austria also in international competition.

Funding and reimbursement for new, innovative treatment options should be considered as investments into patients and our economy. Investing in the health of Austrian people is the foundation for a functioning and flourishing society. Austria has done very well in bringing innovative treatments to patients and has all tools at hand to do so in the future. We as pharmaceutical industry, and in Gilead Austria, are her to act as a partner in the healthcare system and are committed to be part of the solution.

About Gilead Sciences

Gilead Sciences, Inc. is a biopharmaceutical company that has pursued and achieved breakthroughs in medicine for more than three decades, with the goal of creating a healthier world for all people. The company is committed to advancing innovative medicines to prevent and treat life‐threatening diseases, including HIV, viral hepatitis and cancer. Gilead operates in more than 35 countries worldwide, with headquarters in Foster City, California. Gilead’s Vienna office opened in 2007 as the headquarters of our Austrian affiliate. Our focus is on antivirals (against HIV / AIDS, hepatitis B, hepatitis C and most recently hepatitis D, as well as novel viruses such as SARS‐CoV‐2) and Haematology‐Oncology. 45 employees are committed to offering and maintaining high‐quality service to the medical community and ensuring availability of our products throughout the country.

www.gilead.com