Innovation am Forschungs-Standort Österreich – im Christian Doppler Labor für chronisch-entzündliche Hautkrankheiten

© Thomsen-Photography

Forschung und Entwicklung innovativer Therapien sind eine Kernkompetenz pharmazeutischer Unternehmen. Auf dieser Basis steht auch die Kooperation zwischen Johnson & Johnson und der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, in deren Rahmen im April 2025 ein Christian Doppler Labor zur Grundlagenforschung für chronisch-entzündliche Hautkrankheiten in Wien eingerichtet wurde – nach mehr als eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitungsarbeiten. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Georg Stary von der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien wird dort an neuen Therapieansätzen für Erkrankungen wie Psoriasis (Schuppenflechte) geforscht. Diese Krankheiten sind in der Bevölkerung weit verbreitet, und das Anliegen dieses gemeinsamen Labors ist es, mit einer Top-Level-Infrastruktur relevantes Wissen aus der Grundlagenforschung zu generieren, welches in späteren klinischen Studien zu verbesserten Therapieansätzen beiträgt.

„Die Forschung an Biomarkern ist eine Voraussetzung für neue Therapieansätze, um der Heilung von chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen entscheidend näherzukommen.“

Die molekularen Zusammenhänge von Entzündungsprozessen in der Haut sind jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Um das langfristige Ziel einer Heilung von chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen für Patient:innen zu erreichen, sind neue und individualisierte Therapieansätze nötig. Darum forscht das Institut intensiv an Ansatzpunkten und Biomarkern für den Therapieerfolg, um zu gezielteren Therapielösungen für Patient:innen beizutragen.

Fokus auf Psoriasis als Modellerkrankung

In der dermatologischen Forschung gilt Psoriasis als Modellerkrankung, sie ist zugleich auch eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Derzeit sind für Psoriasis sehr wirksame Behandlungen für die Symptomunterdrückung verfügbar. Die Forschungsarbeit am Institut trägt vor diesem Hintergrund zu einem besseren Verständnis der Immunprozesse von Haut und dem darunter liegenden Fettgewebe ebenso bei – wie dazu, die „Kommunikation” zwischen der Haut und oft in Mitleidenschaft gezogenen inneren Organen wie etwa Gelenken besser zu verstehen. Auf dieser Basis können in weiterer Folge auch wertvolle Erkenntnisse für andere chronisch-entzündliche Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Lupus gewonnen werden. Der Nutzen für Patient:innen steht dabei im Mittelpunkt und vereint die beiden Projektpartner.

Weltweite Erfahrung mit Forschungs-Kollaborationen

Johnson & Johnson betreibt als weltgrößter Gesundheitskonzern auf allen Kontinenten die unterschiedlichsten Formen von Partnerschaften. So gibt es JLABs, die als Inkubatoren für Start-Ups agieren. Klinische Studien – davon alleine in Österreich aktuell 37 – sind eine weitere Form anwendungsorientierter Forschung. Public-Private-Partnerships wie das Christian Doppler Labor für chronisch-entzündliche Hautkrankheiten bieten Win-Win-Situationen für beide Partner, ihre Stärken einzubringen.

Aus der Vielfalt möglicher Kooperationsmodelle suchen wir gemeinsam das für die jeweilige Zielsetzung optimale aus.”

Dieses Projekt fällt in den Bereich der Early Innovation Partnerships. Österreich – und im Speziellen Wien – kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da hier in einer ungewöhnlichen Konzentration hochkompetente Zentren und Wissenschafter mit nachgewiesener Erfolgsbilanz und internationaler fachlicher Anerkennung verfügbar sind.

Wien – Standort mit klaren Stärken

Dazu kommt, dass der Standort Wien historisch und auch aktuell als internationaler Hotspot der Dermatologie gilt. Der Projektpartner AKH mit der MedUni Wien hat im globalen Ranking der World’s Best Hospitals zuletzt mit Platz 27 unter 250 Top-Spitälern erneut eine weltweite Spitzenplatzierung erlangt – diese anerkannte Qualität begünstigt natürlich die Entscheidung für ein Investment zusätzlich. Umgekehrt hilft die Umsetzung eines Forschungslabors der MedUni Wien, ihre internationale Position zu stärken.

Das Investment für dieses Projekt wird durch den Nutzen für Patient:innen weit übertroffen.”

Der Wissensstandort Wien und die Bevölkerung profitieren nachhaltig davon, wenn wie bei diesem Projekt, Erkenntnisse der Grundlagenforschung in die klinische Forschung übergehen können. Das Ziel ist, Wissen über die Erkrankung und therapeutische Angriffspunkte zu erweitern und schließlich innovative Therapien auf den Markt zu bringen: Die Versorgung der Patient:innen wird markant verbessert, ebenso wie deren Lebensqualität. Dazu kommen die wirtschaftlichen Vorteile von verringerten Krankenständen und höherer Produktivität sowie die damit einhergehende Entlastung des österreichischen Gesundheitssystems. Konkreter kann eine Win-Win-Situation kaum sein.

Vorteile eines ”early launch country” ausweiten!

Johnson & Johnson investiert jährlich weltweit rund 12 Milliarden Euro in die Forschung & Entwicklung von Arzneimitteln und somit knapp ein Viertel des gesamten Umsatzes. Das Christian Doppler Labor für chronisch-entzündliche Hautkrankheiten ist ein Teil dieses Commitments. Wichtig dabei ist, dass alle Beteiligten die mit Forschungsprojekten wie diesem zwangsläufig verbundenen Kosten nicht als Ausgaben, sondern als Investition verstehen. Damit dieser Rückenwind durch unternehmensfinanzierte Forschung weiter genutzt werden kann, müssen wir gemeinsam auf einige wichtige Aspekte achten. Österreich ist in vielen Indikationen, die im Krankenhaus-Setting behandelt werden, ein „early launch country“, in dem Unternehmen ihre neu entwickelten Arzneimittel als erstes auf den Markt bringen. Damit dies auch so bleibt und auch die Zeit zur Erstattung im niedergelassenen Bereich verkürzt wird, sollte die Politik Standortnachteile (z.B. hohe Lohn- und Energiekosten) durch gezielte Anreize für Forschung und Entwicklung ausgleichen. Österreich verfügt dazu bereits über wirksame Instrumente – hier sind Verstärkungen und auch noch mehr Effizienz möglich, etwa die Anpassung der Forschungsprämie zur Stärkung der Pharmaforschung im Land oder die Erhöhung der Forschungsförderung für klinische Studien und industrielle Forschung. Auch das öffentliche Bekenntnis zur nationalen Arzneimittelherstellung könnte durchaus noch kräftiger ausfallen. Zudem muss auch der Grundansatz in der Finanzierung und Erstattung moderner Therapien innovationsfreundlich sein und neben ökonomischen Aspekten vor allem den medizinischen Fortschritt und den langfristigen Patient:innennutzen adäquat berücksichtigen.

Seitens der forschenden Pharmaunternehmen wie Johnson & Johnson ist die Hand weit ausgestreckt: Die Ergebnisse der Forschungsarbeit im Christian Doppler Labor für chronisch-entzündliche Hautkrankheiten sind als Primärdaten Allgemeingut und helfen so anderen Forscher:innen, darauf aufbauend weitere wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Denn uns alle vereint letztlich das Anliegen, den nachhaltigen Nutzen für Patient:innen konsequent in den Mittelpunkt zu stellen.

Sara Leitao ist Managing Director von J&J Innovative Medicine Austria (vormals Janssen Austria).

Dieser Beitrag wurde von J&J Innovative Medicine Austria unterstützt.