Maren Longland – Geschäftsführerin GSK Österreich

Über den Wert von Arzneimittel-Innovationen und den Umgang damit wird im Gesundheitssektor viel diskutiert. Welche Trends nehmen Sie in diesem Zusammenhang innerhalb des österreichischen Gesundheitssystems wahr? Was schätzen Sie am österreichischen System?
Wir leben in Österreich in einem Land, in dem wir prinzipiell alle Voraussetzungen dafür haben, dass Innovationen direkt und zeitnah bei den PatientInnen ankommen können. 
Die pharmazeutische Industrie wird jedoch bei der Versorgung der PatientInnen nicht genug als Partner wahrgenommen, sondern oftmals mehr als Kostentreiber. Und der Wert von innovativen Arzneimitteln und Impfstoffen wird nicht gesamtwirtschaftlich betrachtet, sondern nur als Kostenfaktor gesehen. Dass der Anteil der Arzneimittelkosten seit Jahren nur einen relativ geringen Anteil im System ausmacht und auch stabil bleibt, wird hier außer Acht gelassen.
Wichtig wäre demnach, das Finanzierungssystem weiter zu optimieren und finanzielle Mittel im Gesundheitssystem optimaler einzusetzen, damit letztendlich medizinische Innovationen schneller direkt bei den österreichischen PatientInnen ankommen. Die Pharmaindustrie möchte hier als gleichwertiger und wertvoller Partner gesehen werden.

Können Sie über ein Beispiel aus Ihrem unmittelbaren Bereich berichten, das sinnbildlich für Ihre Einschätzung stehen kann?
Wir leisten in Österreich mit unserem Produktportfolio in den Bereichen schweres Asthma, HIV und Onkologie sowie mit innovativen Impfstoffen einen wertvollen Beitrag. Wir erwarten in den nächsten Jahren wichtige Innovationen und Indikationserweiterungen in einigen Therapiegebieten, und wir werden natürlich alles daransetzen, dass diese Innovation auch bei den österreichischen Patientinnen ankommen. Wir möchten hier unsere Expertise über unsere Produkte einbringen und mit allen Partnern auf gleicher Höhe daran arbeiten, dass die verfügbaren Mittel im Gesundheitssystem effizient eingesetzt werden. 

Was müsste getan werden, damit die Versorgung heimischer PatientInnen mit innovativen Arzneimitteln für die Zukunft sichergestellt ist?
Der ganzheitliche Nutzen von innovativen Arzneimitteln muss endlich gesehen werden. Innovative Arzneimittel können Leben retten, Leben verlängern und Lebensqualität verbessern. Dieser klinische Wert hat einen ganz deutlichen direkten gesellschaftlichen Wert – etwa durch weniger Interventionen, durch kürzere Krankenhausaufenthalte oder schnellere Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess etc. All diese Faktoren müssen in Betracht gezogen werden, damit das System für alle Seiten funktioniert. Und wie bereits erwähnt – die pharmazeutische Industrie möchte und muss hier als wertvoller Partner gesehen und respektiert und nicht als Gegner betrachtet werden.


Über GSK
GlaxoSmithKline ist ein weltweit führendes, forschungsfokussiertes Gesundheitsunternehmen, das mit etwa 95.000 Mitarbeitern in über 150 Ländern und in Österreich mit rund 80 Mitarbeitern vertreten ist. GSK forscht, entwickelt und produziert in den 3 Bereichen Arzneimittel, Impfstoffe und Consumer Healthcare. GSK war Vorreiter in der Entwicklung neuer Antibiotika und Impfstoffe, brachte das erste Medikament gegen HIV auf den Markt und hat 2014 den weltweit ersten Malaria-Impfstoffkandidaten zur Zulassung eingereicht. Seit 2013 besteht eine einzigartige weltweite Partnerschaft mit der Nichtregierungsorganisation „Save the Children“, die das Ziel hat, einer Million Kindern in Entwicklungsländern das Leben zu retten. GSK ist seit 2013 Mitglied von Transparency International Austrian Chapter. Laut Access to Medicines Index leistet GSK den größten Beitrag zum verbesserten Zugang zu Medizin: Zum sechsten Mal in Folge ist GSK die Nummer eins im Access to Medicine Index. Weitere Informationen finden Sie unter www.gsk.com

NP-AT-NA-INTF-190002/ Nov 2019