André Brethous: Innovationen bringen hohen Mehrwert

Wie in vielen Ländern müssen wir uns auch in Österreich intensiv mit der Frage beschäftigen, wie wir mit Innovationen im Gesundheitsbereich umgehen, die einen hohen Preis haben, auf längere Sicht aber für das Gesundheitssystem und gesamtgesellschaftlich einen hohen Mehrwert bringen, meint André Brethous, Managing Director Servier Austria, im Interview mit FOPI.flash.

Was schätzen Sie am österreichischen System?

Ich habe nun schon einige Jahre in Wien gelebt und konnte in dieser Zeit auch persönlich, unter anderem bei der Geburt meines Sohnes, die Vorzüge des österreichischen Gesundheitssystems kennen lernen. Besonders schätze ich den freien und effizienten Zugang zu einer hoch-qualitativen Gesundheitsversorgung. So können PatientInnen den Arzt ihres Vertrauens frei wählen, und es gibt in der Regel nur sehr kurze Wartezeiten. Die Versorgungsdichte ist sehr hoch. Dies gilt auch bei der Anzahl der Intensivbetten, was in den letzten Monaten besonders wichtig war.

Sie konnten internationale Erfahrungen sammeln und haben zweifellos einen differenzierten Blick auf den österreichischen Gesundheitssektor. Welche Trends nehmen Sie wahr? Wie wird der Wert von Arzneimittel-Innovationen gesehen?

Wie in vielen Ländern müssen wir uns auch in Österreich intensiv mit der Frage beschäftigen, wie wir mit Innovationen im Gesundheitsbereich umgehen, die einen hohen Preis haben, auf längere Sicht aber für das Gesundheitssystem und gesamtgesellschaftlich einen hohen Mehrwert bringen. Der österreichische Gesundheitssektor ist im internationalen Vergleich sehr offen für nachweislich effektive Innovationen. Die PatientInnen haben hier die Möglichkeit, sehr schnell von den neuesten Medikamenten zu profitieren.  Dies wird im Interesse der PatientInnen von einer regelmäßigen Preiskontrolle gestützt.

Können Sie über ein Beispiel aus Ihrem unmittelbaren Bereich berichten, das sinnbildlich für Ihre Einschätzung stehen kann?

Unser Portfolio mit innovativen Medikamenten, insbesondere im Bereich Onkologie, soll in den kommenden Jahren weiter wachsen – durch Entwicklungen aus der eigenen Forschung sowie in Zusammenarbeit mit akademischen und industriellen Partnern. Klinische Forschung ist eine wertvolle Investition in die Zukunft. Zusätzlich brauchen wir Real World Daten, also vorhandene Gesundheitsdaten, um z.B. den Verlauf oder die Risikofaktoren von Krankheiten besser einschätzen zu können. Die Nutzung dieser Daten könnte, unter sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses, optimiert werden.

Was müsste getan werden, damit die Versorgung heimischer PatientInnen mit innovativen Arzneimitteln für die Zukunft sichergestellt ist?

Die österreichische Pharmaindustrie nimmt die aktuellen Herausforderungen sehr ernst und sucht nach nachhaltigen Lösungsansätzen. Ich bin überzeugt, dass wir weiterhin gemeinsam mit allen Stakeholdern gute Ideen entwickeln werden, um die Gesundheitsversorgung auch zukünftig sicherzustellen und das gesamte Gesundheitssystem nachhaltig auszurichten.

Über Servier

Servier ist ein internationales, forschendes Pharmaunternehmen, das als gemeinnützige Stiftung geführt wird. Entsprechend unserem Leitbild stellen wir die Bedürfnisse von Patienten und Innovationen in den Mittelpunkt aller Aktivitäten. Servier investiert über 20 % des Umsatzes jährlich in Forschung und Entwicklung – zusätzlich haben wir hohe Investitionen in unser neues Innovations- und Forschungszentrum in Paris-Saclay investiert. 

Das Unternehmen erstreckt seine internationale Präsenz über 150 Länder und beschäftigt etwa 22.500 MitarbeiterInnen, davon rund 50 MitarbeiterInnen in Österreich. Die wichtigsten Indikationsgebiete sind: Onkologie, Neurologie, immunentzündlichen Erkrankungen sowie Herz-Kreislauf und Diabetes.

www.servier.at